Erich Fromm – Die Liebe zum Leben

Erich Fromm – Die Liebe zum Leben

Fromm ist ein Grenzgänger. Er hat keine Schule gegündet und keine Schüler hinterlassen, sondern sich an eine interessierte Leser- und Zuhörerschaft gewendet. Sein Thema ist der Mensch, ist das Leben: das ist “immerwährendes Geborenwerden. Hört die Geburt auf, hört das Leben auf. Tragisch ist, dss viele sterben, ehe sie geboren wurden.”

Der wesentliche Begriff in Fromms Denken ist die “Biophilie”, die Liebe zum Leben, die er allerdings in einer Gesellschaft, die für eine gesunde Wirtschaft den Preis kranker Menschen zu zahlen bereit ist, zutiefst bedroht sieht. Die Liebe zum Leben macht ihn zum unbequemen Mahner. In Radiotexten und Gesprächen, die in seiner Wohnung in Locarno aufgenommen wurden, lernt man ihn kennen, als wäre man bei ihm zu Besuch. Erich Fromm “live” – der Charme und die Intensität eines grossen Meisters der gesprochenen Sprache teilen sich in diesen zweieinhalb Stunden ebenso angenehm wie anregend mit.

Werke: The art of loving (1956; deutsch Die Kunst des Liebens); The crisis of psychoanalysis (1970; deutsch Analytische Sozialpsychologie und Gesellschaftstheorie); The anatomy of human destructiveness (1973; deutsch Anatomie der menschlichen Destruktivität); To have or to be (1976; deutsch Haben oder Sein); Greatness and limitations of Freud’s thought (1980; deutsch Sigmund Freuds Psychoanalyse, Grösse und Grenzen).

Digitalaufnahme in drei Teilen – 128/44 – ca. 150 Minuten – zusammengestellt aus einer “Langen Nacht” des Deutschlandfunks